Reinraumtechnik

Reinraumtechnik

I. Reinraumanlagen in Krankenhäusern und Medizintechnik

Erweiterung der RLT-Technik

RLT-Anlagen für Krankenhäuser und für den Einsatz in der Medizintechnik sind eine Erweiterung der klassischen RLT-Technik, weil sie noch weit höhere Reinheitsanforderungen erfüllen müssen.

Einsatz von HEPA-Filtern

Bei einer meist 2-stufigen Zuluftfiltration, die unter anderem mit Feinstaub-Taschenfiltern als auch mit Feinstaub-Kompaktfiltern hergestellt werden kann, ergänzen HEPA-Filter-Stufen zusätzlich die Reinigungswirkung. Dadurch kann als partikel- und keimfreigeltende Zuluft, in Operationssälen bereitgestellt werden. Zur Verdeutlichung: Die Reinigungswirkung von HEPA-Filtern liegt nochmals etwa 1.000 (z.B. HEPA H13/EN 1822) bis 10 Mio. Mal (z.B. HEPA U17/EN 1822) höher als bei einem F9-Feinstaubfilter.

Wieso ist eine hohe Luftreinheit erforderlich?

Patienten im Krankenhaus sind besonders schutzbedürftig, sodass eine sehr hohe Luftreinheit wichtig ist. Gleichzeitig muss aber auch die Übertragung von mikroskopisch kleinen Krankheitserregern auf gesunde Personen verhindert werden. Und auch der Umgang mit Medikamenten und medizinischen Geräten erfordert höchste Lufthygiene, für die Lufttechnik wie auch für das Personal im Krankenhaus.

In Krankenhäusern eingesetzte Filtertypen:

1. Filterstufe
Feinstaub-TaschenfilterMULTIFOLD Taschenfilter TCC 85 – TCC 98
Feinstaub-KompaktfilterKompaktfilter RELM VRK
Kompaktfilter FLUWID VSK
2. Filterstufe
SchwebstofffilterHEPA-FILTERPLATTEN

 

II. Reinraumanlagen in der Pharmatechnik

Hohe Luftreinheit zum Schutz von Mensch und Produkt

In der Pharmaindustrie steht extreme Luftreinheit beim Produktionsprozess im Vordergrund. Hier werden unter sehr konstanten Umgebungsbedingungen hochwirksame Stoffe hergestellt, welche nicht verunreinigt, nicht geschädigt und auch nicht in die Umgebung gelangen dürfen. Außerdem ist der Schutz der Mitarbeiter vor dem Kontakt mit Pharmaprodukten zu gewährleisten.

Einteilung in Reinraumklassen

Deshalb findet Pharmaproduktion vorrangig in reinen Räumen statt, welche je nach Prozess und benötigter Partikelreinheit unterschiedlichen Reinraumklassen angehören. Während in sogenannten „Grauräumen“, der niedrigsten Reinraumklasse, ca. 3,5 Mio. Partikel (Größe 0,5 µm) pro Kubikmeter vorhanden sein dürfen, sind es in der höchsten Klasse weniger als 10 Partikel pro Kubikmeter.

Reinraum durch richtige Filteranordnung

Diese extremen Reinheiten werden durch eine vielstufige kaskadenartige Filteranordnung unter Verwendung hochwertiger ULPA-Filter erreicht, bei denen die endgereinigte Prozessluft über Deckenfilterelemente unter sehr geringen Luftgeschwindigkeiten in den Reinraum gelangt. Es existieren auch Anordnungen mit Umluftfiltern bzw. mit dezentralen Insellösungen, bei denen innerhalb der Insel eine höhere Reinheit als in der gesamten Reinraumumgebung eingeregelt wird.

Reinraumbedingungen hängen aber nicht nur von perfekter Filterperformance ab. Auch Partikelquellen innerhalb des Reinraums sowie Quervermischungen zwischen einzelnen Prozessen sind zu vermeiden, so dass eine laminare, turbulenzarme Luftführung stets aufrechterhalten werden muss. Das wiederum ist nur durch optimale Auslegung, Filteranordnung, stetige Überwachung der Zustände und qualifiziertes Personal zu gewährleisten. Es wird deutlich, dass viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Ähnliche Bedingungen sind auch in der Halbleiter- und Elektronikfertigung, der Medizin- und der Raumfahrttechnik vorzufinden.

In der Pharmatechnik eingesetzte Filtertypen:

Feinstaub-TaschenfilterMULTIFOLD Taschenfilter TCC 85 – TCC 98
KompaktfilterKompaktfilter RELIM VRK
Kompaktfilter FLUWID VSK
Kompaktfilter PB-95
SchwebstofffilterHEPA-FILTERPLATTE
HEPA-FILTERZELLE
HEPA-/ULPA FILTERPLATTE